Do., 4. September 2025, 19 Uhr, Foyer, Museum Friedland, Bahnhofstraße 2 in Friedland

„Polnischer Abgang“ – Lesung und Gespräch mit Mariusz Hoffmann

Salesche, ein Dorf in Polen 1990: Jarek Sobota und seine Eltern packen ihre Sachen. Sie wollen nach Deutschland, so wie Oma Agnieszka acht Jahre zuvor die Flucht ange-treten hatte. Doch wovor war sie wirklich geflohen? Nie-mand will es dem 14-Jährigen sagen. Als Jarek ins Schlepperauto steigt, weiß er nur eins genau: Er wird nicht zurückkehren. Doch statt zu Agnieszka nach Han-nover zu fahren, geht es für die Sobotas schnurstracks in die Aussiedlerlandestelle Hamm. Und auch nachdem sie die Aufnahmebestätigung in Deutschland erhalten, rückt das Wiedersehen mit der Großmutter in immer weitere Ferne.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Museum Friedland statt. Der Eintritt ist frei.

Vor der Veranstaltung gibt es um 17:30 Uhr die Möglichkeit zur Teilnahme an einer kostenlosen Führung durch das Museum. Siehe auch: www.museum-friedland.de/veranstaltungen


Fr., den 12. September 2025, 19 Uhr, Galerie Alte Feuerwache, Ritterplan 4, Göttingen

Autorenlesung Hans-Haiko Seifert zu seinem Roman „Joanna“

Joanna ist ein Roman des Dresdner Autors Hans-Haiko Seifert, der sich nach Beendigung seiner beruflichen Tätigkeit, zuletzt in der IT-Abteilung eines Energieversorgers, ganz dem Schreiben widmet. Er schildert in 67 Erzählungen, allesamt unter der Oberfläche miteinander verbunden und doch ist jede einzeln lesbar wie eine Geschichte, die Geschichte einer Liebe in Zeiten des Umbruchs. Hans-Haiko Seifert lässt sich auf bemerkenswerte Weise intensiv auf unser östliches Nachbarland ein. Marko Martin schreibt: „… der unaufdringliche Ton, gewitzt und melancholisch, manchmal mit Eichendorffscher Taugenichts-Fröhlichkeit, dann wieder ernst in Anbetracht der Vergangenheit und dem Fortwirken in die Gegenwart hinein, so dass ich mitunter an Andrzej Szczypiorski denken musste…“

Zum Inhalt: Georg flüchtet aus Ostdeutschland – allerdings nicht nach Westen, wohin alle Welt sich auf den Weg macht, sondern in Richtung Osten, nach Warschau, Hauptsache weg! Dort scheint es, als habe die Weltgeschichte nur darauf gewartet, ihn Zeuge ihrer Weichenstellungen werden zu lassen. Während sich Georg selbst vor allem für die polnische Cellostudentin Joanna interessiert, beginnt in Polen der Sommer des Aufbruchs 1980. Ein Glücksfall für Georg und Joanna, wäre da nicht ein Missverständnis, an dem die Weltgeschichte nicht ganz unschuldig ist und das für die beiden immer bedrohlicher wird.


Do., 25. September 2025, 19 Uhr, Göttingen, Galerie Alte Feuerwachse, Ritterplan 4 in Göttingen

Aufwachsen in der Blocksiedlung – Paul Bokowski liest aus „Schlesenburg“ 

Auf dem Holtenser Berg, in Grone-Süd – auch Göttingen kennt sie: jene Blocksiedlungen mit langen Fluren und Familien, die aus den unterschiedlichsten Herkünften und Gründen zusammenkamen. In genau solch einer Umgebung spielt der Roman Schlesenburg von Paul Bokowski, eine fein beobachtete, mal komische, mal melancholische Erzählung über das Aufwachsen in einer migrantisch geprägten Siedlung am Rand der Stadt. 

»Schlesenburg« erzählt von Flüchtlingen und ihren Hiergeborenen, von Heimweh und einer neuen Heimat. Ein so warmherziger wie bittersüßer Roman über den Traum von Anpassung und Wohlstand – und die Frage, wo man hingehört, wenn man nicht zu sagen weiß, wo man hergekommen ist. 

Paul Bokowski liest aus seinem Romandebüt und spricht im Anschluss mit dem Publikum über Heimweh, Zugehörigkeit und die Suche nach einer Heimat. 

Paul Bokowski wurde 1982 in Mainz geboren. Der Autor und Vorleser gehört seit vielen Jahren zur Speerspitze der deutschen Lesebühnenszene. Er ist Gründungsmitglied von PEN Berlin und der stadtbekannten Berliner Lesebühne »Fuchs & Söhne«. Sein Kurzgeschichtendebüt »Hauptsache nichts mit Menschen« avancierte schnell zum erfolgreichen Longseller. Es folgten die Bestseller »Alleine ist man weniger zusammen« und »Bitte nehmen Sie meine Hand da weg«. Im Herbst 2022 erschien sein autofiktionaler Roman »Schlesenburg« im btb Verlag. Im Februar 2025 erscheint das erfolgreiche Debüt an gleicher Stelle auch als Taschenbuch. Paul Bokowski ist Verfasser des monatlichen literarischen Newsletters »Feine Auslese«. Er lebt und arbeitet in Berlin.  

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Interkulturellen Woche 2025 statt. Der Eintritt ist frei.


Samstag, 18. Oktober 2025, ab 10.30 Uhr, Galerie Alte Feuerwache, Göttingen

Landestagung der Deutsch-Polnischen Gesellschaften Niedersachsen e.V.

Wir haben kurzfristig die organisatorische Ausrichtung der Landestagung der Deutsch-Polnischen Gesellschaften in Niedersachsen e.V. zugesagt. Informationen folgen über den Mailverteiler bzw. auf Anfrage voraussichtlich Anfang September 2025.


Dienstag, den 21. Oktober 2025, 19 Uhr, Galerie Alte Feuerwachse, Ritterplan 4, Göttingen

Vortrag und Diskussion mit dem Journalisten Jan Opielka zu „Polen heute“

Jan Opielka, geb. 1977 in Pyskowice/ Polen, ist Politikwissenschaftler und Anglist. Er arbeitet als freier Journalist seit 2005 für deutschsprachige Printmedien und Radiosender in Deutschland, Österreich und der Schweiz, sowie für Pressetitel in Polen. Zudem ist der bei Gliwice/Gleiwitz lebende Gast Autor mehrerer Fachbücher. Mit ihm werden wir über die gesellschaftlichen Zerwürfnisse und die politische Lage in Polen nach den Präsidentschaftswahlen und der jüngsten Regierungsumbildung diskutieren.


Der Nachholtermin für die Lesung steht fest!

Do., 6. November 2025, 19 Uhr, Göttingen, Galerie Alte Feuerwache, Ritterplan 4 in Göttingen

Aufgrund von Krankheit einer der Autorin müssen wir die Lesung leider ausfallen lassen. Ein Ersatztermin wird gesucht.

Zweisprachige Lesung mit Brygida und Justina Helbig: „Im Namen der Mutter und der Tochter“ 

Die Migrationsliteratur hat sich längst von der Nische ins Herz der Gegenwartsliteratur vorgearbeitet – sie prägt den Diskurs, füllt Bestsellerlisten und eröffnet neue Perspektiven auf das Leben zwischen den Kulturen. Die Neuerscheinung „W imię matki i córki / Im Namen der Mutter und der Tochter“ fügt sich kraftvoll in diese literarische Bewegung ein – und sprengt zugleich deren Grenzen. 

Denn dieses Werk kreist nicht nur um das Thema Emigration, sondern verhandelt universelle Fragen: die fragile Beziehung zwischen Eltern und ihren erwachsenen Kindern, das Schreiben als Form der Selbstheilung, den inneren Zwang zur Selbstoptimierung – und die heilsame Macht des Innehaltens inmitten einer getriebenen Welt. 

Die Autorin Brygida Helbig und ihre Tochter, die Psychologin und Literatin Justina Helbig, lesen aus ihrem gemeinsamen Buch – einer ebenso humorvollen wie tiefgründigen Mutter-Tochter-Geschichte. Im Mittelpunkt stehen Erfahrungen zwischen einem Berlin im Ausnahmezustand der Pandemie, dem Herkunftsland Polen und dem Versuch, alte Rollenmuster zu durchbrechen und neue Wege der Selbstverwirklichung zu finden. 

Während der Lesung werden Polnisch und Deutsch dabei ineinander fließen – und schaffen einen Raum für Nähe, Austausch und generationsübergreifende Perspektiven. 

Zur Verlagsseite: https://www.gwfoksal.pl/w-imie-matki-i-corki-brygida-helbig-sku36111c93820beef9a50b.html

Brygida Helbig, geboren in Szczecin (Polen), ist Autorin, Literaturwissenschaftlerin und Podcasterin. Sie promovierte an der Ruhr-Universität Bochum, habilitierte sich an der Humboldt-Universität zu Berlin, war Professorin an der Universität Poznań sowie Leiterin der Geschäftsstelle Polonia (Biuro Polonii) in Berlin. Ihre Romane und Essays – u. a. Niebko, Enerdowce i inne ludzie, Inna od siebie – wurden mehrfach ausgezeichnet und u. a. für den renommierten polnischen Nike-Preis nominiert. Sie lebt in Deutschland und ist momentan als Stipendiatin des Deutschen Kulturforums Östliches Europa Stadtschreiberin von Stettin. Webseite: https://brygidahelbig.de 

Justina Helbig, geboren im Ruhrgebiet, studierte Psychologie in Großbritannien. Sie ist Coachin für Familien- und Paarbeziehungen, veröffentlichte Lyrik und Prosa u. a. in der Berliner Presse und war an literarischen Übersetzungen beteiligt. Sie lebt in Deutschland und bietet unter anderem psychologische Beratung im Rahmen der Geschäftsstelle der Polonia (online) an. „W imię matki i córki“ ist ihr literarisches Debüt als Buchautorin. Website: https://unconditionalmindset.com/ 

Am Ende der Veranstaltung wird ein Büchertisch bereitstehen – mit der Möglichkeit, das Buch zu erwerben und signieren zu lassen. 

Kommt vorbei, der Eintritt ist frei. 


Verleihung des 29. Samuel-Bogumił-Linde-Preises am 15. November 2025 in Göttingen und Gemeinsamer Bundeskongress vom 21.-23. November 2025 in Bremen


Autorenlesung mit Ulrike Draesner, Trägerin des Kulturpreises Schlesien 2025, zu „Die Verwandelten“ am Donnerstag, den 27 November 2025, 19 Uhr, Galerie Alte Feuerwache, Ritterplan 4, 37073 Göttingen


Adventsbegegnung in Kooperation mit POLONIKA am Donnerstag, den 4. Dezember 2025, 18.30 Uhr, Galerie Alte Feuerwache, Ritterplan 4, 37073 Göttingen


„Antiukrainisch, antideutsch und antieuropäisch – Polens neue Mehrheit?“ mit Philipp Fritz, Korrespondent der WELT in Warschau, am Dienstag, den 9. Dezember 2025, 19 Uhr, Galerie Alte Feuerwache, Ritterplan 4, 37073 Göttingen