Dr. Hans Christian Trepte, Literaturwissenschaftler aus Leipzig, hat uns am 23. Mai einen umfassenden Überblick über spannende Literatur aus der Ukraine und Polen vermittelt. 30 Zuhörerinnen und Zuhörer erbaten sich die Literaturliste des Referenten, die viele bei uns unbekannte Autorinnen und Autoren enthält.

„Engel und Dämonen der Peripherie“ überschrieb der wahrscheinlich renommierteste Vertreter der ukrainischen Literatur, Juri Andruchowytsch, seine 2007 nach der orangenen Revolution in der Ukraine verfassten Selbstbetrachtungen. Mit dem Essayband setzt der Schriftsteller seine geopoetischen Erkundungen des „letzten Territoriums“ fort. Dabei stellt er auch die Frage nach dem Platz der Ukraine „zwischen Europa und irgendetwas anderem im Schatten Russlands“ in einer „Grauzone“, die immer wieder von den Dämonen der Vergangenheit eingeholt wird.

Es ist im Übrigen eine Frage, die ähnlich auch im polnischen Kontext gestellt wurde: Polen, das heißt nirgendwo, eine auf Alfred Jarrys groteskes Theaterstück König Ubu zurückgehende konzeptuelle Metapher.“

Kurz: Dr. Trepte, Verfasser der vorstehenden Zeilen, stellte sich mit seinem Vortrag erfolgreich der Herausforderung, einen thematischen Brückenschlag zur Einordnung sowohl der Bedeutung der polnischen als auch der ukrainischen Literatur zu unternehmen.

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